Den „Jugendsozialpreis“ vergibt der Lions-Club Arnsberg-Sundern an junge Menschen bzw. an Organisationen von Jugendlichen, die sich in ihrer Freizeit oder in der Schule für ihr soziales Umfeld einsetzen. Der Preis ist mit insgesamt 5.000.- Euro dotiert und soll die verdiente Anerkennung verschaffen und insgesamt für ein breiteres soziales Engagement der Jugendlichen werben. Unten finden Sie Berichte über die von uns durchgeführten Projekte.
Lions-Club Arnsberg-Sundern vergibt Jugendsozialpreis an nachhaltige Projekte - Arnsberg-Sundern
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Jugendsozialpreis des Lions Club Arnsberg-Sundern Ausschreibung 2015
Jugendsozialpreis des Lions Club Arnsberg-Sundern
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Lions-Club Arnsberg-Sundern vergibt Jugendsozialpreis an nachhaltige Projekte
Lob für beispielhaftes Engagement der Jugend
Sauerlandkurier am 08.04.2016: Schon seit der Keilschrift, die Jahrtausende vor Christus genutzt wurde, gibt es Beschwerden und Gemecker über die Jugend. Sie sei unfähig, launenhaft und faul – ein Desaster also, wenn solche Kinder und Jugendliche einmal den Lauf der Welt bestimmen. Darüber waren sich auch große Philosophen wie Sokrates und Aristoteles einig. „Doch ihr seid das Beispiel für das Gegenteil“, lobte Egon Kämmerer, Initiator des Jugendsozialpreises des Lions-Club Arnsberg-Sundern, die Preisträger 2015, die am Mittwoch im Rittersaal des Rathauses in Arnsberg ausgezeichnet wurden.
„Jugendliches Engagement muss belohnt werden“, bestätigte der Präsident des LC Ernst-Michael Sittig. Belohnt wurden dann gleich vier Preisträger, die sich auf unterschiedlichste Weisen im sozialen Bereich für ihre Mitmenschen einsetzen. Ein besonderer Schwerpunkt der Ausschreibung des Jugendsozialpreises lag diesmal auf der Integration von Jugendlichen mit Migrationshintergrund.
Der erste, mit 2.000 Euro dotierte Preis ging an den „Mitmachzirkus Fantastello“ des JBZ Liebfrauen. „Bei diesem Projekt hat uns vor allem die Nachhaltigkeit gefallen“, sagte Laudator Andreas Cloer, Vize-Präsident des LC Arnsberg-Sundern. Der Mitmachzirkus existiert bereits seit über 25 Jahren und schafft es nicht nur immer wieder neue Kinder und Jugendliche zum mitmachen zu animieren, sondern auch viele über Jahre und Jahrzehnte hinweg als treue Akteure und Helfer zu halten, das beeindruckte die elfköpfige Jury nachhaltig.
Zahlreiche glückliche Gesichter gab es diese Woche bei der Verleihung des Jugendsozialpreises des Lions-Clubs Arnsberg-Sundern im Alten Rathaus in Arnsberg. Foto: Denise Weber
Zirkus „Fantastello“ auf Platz eins
Momentan engagieren sich neun Jugendliche und junge Erwachsene, mit etwa 1800 Stunden ehrenamtlicher Tätigkeit pro Jahr, als Betreuer der rund 30 Kinder und Jugendlichen des Zirkus. Diese neun haben eine einjährige Zirkusjugendleiterausbildung in Köln gemacht und bringen damit nicht nur viel Spaß und Leidenschaft, sondern auch Wissen und Können in ihre Arbeit mit ein. Außerdem ist der Zirkus nicht nur integrativ sondern auch inklusiv und bietet damit allen Kindern, egal ob aus Deutschland oder anderen Ländern, egal ob mit oder ohne Behinderung die Möglichkeit sich in einem völlig neuen Umfeld auszuprobieren, neue Talente zu entdecken und vor allem neue Freunde in der „Zirkusfamilie“ zu finden. Die Freude über den ersten Preis war natürlich hoch und so wurde als kleiner Dank auch direkt eine Kostprobe aus der Zirkuswelt geliefert.
Weitere Aktion bereits in Planung
Aber auch die drei anderen Preisträger beeindruckten die Jury sehr. Der zweite Preis mit 1.000 Euro ging an die Schülerverwaltung der städtischen Realschule Hüsten, der Vertreter der neunten und zehnten Klassen angehören. Sie hatten sich die Frage gestellt: „Was wäre auf dieser Welt alles möglich, wenn jeder den anderen helfen würde?“ Die Antwort: „Sehr viel!“ In diesem Sinne riefen sie die Nachbarschaftshilfe ins Leben und hielten ihre Mitschüler dazu an, ihren Nachbarn mit kleinen Dienstleistungen, beispielsweise Rasenmähen zu helfen. Das Geld, was sie für diese Arbeiten bekamen, spendeten sie. An wen diese Spenden fließen sollte war auch bald klar, als die ersten Flüchtlingskinder in die Realschule kamen. „Durch die Medien hatte man ja schon viel gehört, vor allem Negatives, aber wir wollten uns unsre eigene Meinung bilden“, sagten die Schüler übereinstimmend. Daher nahmen sie Kontakt mit Hilfsorganisationen auf, um zu erfahren was benötigt wird. Daraufhin sammelten sie Winterkleidung, Spielsachen und Babyausstattung und brachten diese Dinge, zusammen mit den Spenden persönlich zu den Flüchtlingsunterkünften. „Es war toll zu sehen, wie sehr sich die Menschen dort über die Sachen gefreut haben und wie dankbar sie für unsere Hilfe waren“, erzählten die Jugendlichen.
Motiviert durch diese erfolgreichen Aktionen gingen sie noch einen Schritt weiter und planten einen gemeinsamen Nachmittag mit den geflüchteten Kindern und Jugendlichen, die an der Realschule in Hüsten unterrichtet werden. Dieser Nachmittag wurde auf einer Bowlingbahn verbracht, wofür die Schülerverwaltung neben der Bahn, Getränken und Essen auch für den Bustransfer und Betreuer sorgte. „Der Nachmittag war für uns alle ein tolles Erlebnis und wir haben viele neue Freunde gewonnen“, erzählten die Vertreter der SV. Ihr Motto: „Fremde sind Freunde, die man noch nicht kennt.“ Angespornt durch diese Erfolge sind weitere Aktionen bereits in Planung.
Der dritte Preis (750 Euro) ging an den Leo-Club Arnsberg. „Wir wollen hier vielfältiges ehrenamtliches Engagement über viele Jahre hinweg ehren“, erklärte Laudator Detlef Lins, Vorstandsmitglied des LC Arnsberg-Sundern. Obwohl die gerade mal acht Mitglieder des Clubs inzwischen durch Ausbildung und Studium sehr verstreut wohnen, schaffen sie es doch mindestens einmal im Jahr eine soziale Aktion zu starten. 2015 war dies wieder einmal „Kauf ein Teil mehr“. Einen Tag lang baten sie die Kunden im Marktkauf Sundern ein Teil mehr als geplant zu kaufen, um dieses dann für die Tafel zu spenden. Am Ende des Tages konnte der Leo-Club Arnsberg ganze 17 prall gefüllte Einkaufswagen an die Tafel übergeben.
Freundschaftsfest für Flüchtlingskinder
Der vierte Preis (500 Euro) schließlich ging an die Schüler der Ruth-Cohn-Schule in Neheim, eine Förderschule für emotionale und soziale Entwicklung. Sie feierten ein Freundschaftsfest für Flüchtlingskinder und organisierten dafür eine Mal-Ecke, ein Fußballturnier und verschiedene Parcours für Eier-, Hürden- und Hindernislauf, sowie Sackhüpfen. „Beim Fußballturnier hatten wir natürlich gemischte Teams und auch wenn wir nicht die gleiche Sprache gesprochen haben, haben wir uns alle super verstanden“, erzählten die Schüler rückblickend. Eine Mädchengruppe verteilte außerdem kostenlos Waffeln und Getränke und spielte Luftballonspiele mit den jüngeren Kindern. Auch Kinderschminken boten sie an. Das alles organisierten die Schüler sehr selbstständig und vergaßen auch nicht Lehrer als Betreuer für ihr Fest zu engagieren, das einen lustigen und bunten Nachmittag für alle bot.
Denise Weber
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