Westfalenpost am 14.12.2015: Worte sind gewaltig. „Es tut so weh, zu sehen, wie dein Land vor deinen Augen zerstört wird und du nichts machen kannst und du machtlos davor stehst“, sagt der syrische Flüchtling Tahar.
Bewegendes Treffen der vielen Helfer - Arnsberg-Sundern
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Bewegendes Treffen der vielen Helfer
Er spricht vor zahlreichen Helfern aus Flüchtlingshilfsinitiativen aus Arnsberg, die die Lions-Clubs Neheim-Hüsten und Arnsberg-Sundern gemeinsam zu einem vorweihnachtlichen Konzert in das Neheimer „Kunstwerk“ geladen haben. Es ist ein Abend der starken Gefühle.
Beide Lions-Clubs engagieren sich außerordentlich stark in der Unterstützung von Flüchtlingen. Nun wollen sie die ehrenamtliche Arbeit vieler Menschen wertschätzen und ihnen mit dem Konzert ihre Anerkennung ausdrücken und Danke sagen. „Ohne Menschen wie Sie es sind, wäre diese Aufgabe nicht zu stemmen“, sagt Ernst-Michael Sittig, Präsident des Lions-Clubs Arnsberg-Sundern.
Die Idee kommt den Clubs relativ spontan. Das große Treffen der Helfer hat kaum mehr als sechs Wochen Vorlaufzeit. Über Marita Gerwin von der Stadt Arnsberg wird der Kontakt zu zahlreichen Helfern der Stadt hergestellt. Über 130 Einladungen werden ausgesprochen - über 90 kommen. „Das ist eine großartige Sache“, sagt Lions-Präsident Ingo Beckschäfer vom Neheim-Hüstener Club, „es ist ein bewegender Abend“.
Erzählungen von Betroffenen
Dazu trägt natürlich das Salonorchester um Thomas Büttner (Violoncello/Klavier), Plarent Kazani (Violine), Martin Schäfer (Klarinette), Stephan Häger (Klavier) und Tatjana Steinmetz (Gesang) mit einem emotional anpackenden Musikprogramm bei. Vor allem aber sind es die Erzählungen der betroffenen Menschen, die die Gefühle aller Besucher erreichen.
„Dieser Abend tut gut“, sagt Anke Kalina vom Freundeskreis Pestalozzischule. „Seit wir das Engagement für die Menschen in der Hüstener Notunterkunft aufgenommen haben, konnten viele von uns nicht mehr abschalten“. Das Dankeschön durch den Konzertabend sei ein wichtiges Zeichen.
Aus der Praxis berichtet auch Claudia Brozio, Schulleiterin der Ruth-Cohn-Schule. In ihrer Förderschule würden Kinder und Jugendliche, „die ja selber ihr Päckchen zu tragen haben“ , ein Gespür für die Notwendigkeit der Hilfe und das Leiden der Menschen entwickeln. „Das ist ganz wichtig“, sagt Claudio Brozio, „denn das ist die Generation, die das künftige Zusammenleben der Menschen in unserer Gesellschaft gestalten muss“.
Jeder Satz im „Kunstwerk“ berührt Geist und Gefühle der Besucher. Zurück zu Tahar, der nach seiner Ankunft in Arnsberg früh das Glück einer Patenfamilie genießen darf. „Wir sind geflohen vor Tod, Freiheitsunterdrückung, Krieg, Terror und Unsicherheit“, sagt er, „wir wurden gezwungen, diesen Weg und ein neues Leben zu gehen“. Das alles käme ihm wie ein Schicksal vor - ein schmerzhaftes.
Kampf mit den Tränen
Großer Applaus aus den Reihen der Veranstaltungsgäste kommt wie zum Trost. Der junge Syrer sucht tief gerührt seinen Weg zurück auf seinen Platz. Dort kämpft er mit seinen Tränen.
Martin Haselhorst
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