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Grundschüler erforschen Gehirnzellen und Nervenbahnen

Grundschüler erforschen Gehirnzellen und Nervenbahnen

Westfalenpost vom 06.11.2015: Die Bodelschwinghschule nimmt am Projekt „Klasse2000“ zur Gesundheitsförderung und Prävention teil. Ein Unterrichtsbesuch in der Klasse 4a. Grundschüler erforschen Gehirnzellen und Nervenbahnen.

Welche Wege gehen die Informationen in unserem Nervensystem? An Hand spielerischer Übungen erklärt Gesundheitsförderin Gabi Lingenauber alles rund um’s Gehirn. Foto: Ted Jonesirnzellen und Nervenbahnen.

Wie sehen die olympischen Ringe aus? Rot, Gelb, Blau, Grün, Schwarz – kein Problem, diese fünf Farben haben die Kinder der Klasse 4a der Arnsberger Bodelschwinghschule schnell aufgezählt. Aber in welcher Reihenfolge sind die Ringe angeordnet? Da kommt selbst Klassenlehrerin Manuela Zöllner ins Grübeln. Zeit also, um einmal die Gehirnzellen anzukurbeln – denn für die Klasse 4a steht das Gehirn mit seinen Nervenbahnen an diesem Tag im Mittelpunkt des Unterrichtsgeschehens.

Schwierigkeit nimmt zu

Die Gesundheitsförderin Gabi Lingenauber ist zu Gast. Im Rahmen des bundesweiten Projekts „Klasse2000“ besucht die Arnsbergerin die Kinder der Bodelschwinghschule, um Themen rund um Gesundheit, Ernährung, Bewegung Gewalt- und Suchtvorbeugung zu behandeln. Idealerweise beginnt das schon in der ersten Klasse, so wie bei der heutigen 4a. In jeweils drei Unterrichtseinheiten pro Schuljahr werden verschiedene Schwerpunkte gesetzt. So können sich die Kinder an die Übungen immer wieder erinnern, mit jedem Jahr nimmt der Schwierigkeitsgrad zu.

„Bis zu welcher Zahl rechnet ihr schon?“, fragt Lingenauber. „Bis zur Millionen“, tönt es stolz aus der Klasse. Und dieser hohen Zahl fügt Lingenauber fünf weitere Nullen hinzu. 100 Milliarden, so viele Nervenzellen besitzt das Gehirn. Dann heißt es: alle aufstehen, Stühle zur Seite schieben und einen Stehkreis bilden. Jedes Kind soll sich in einer bequemen Haltung positionieren, durchzählen und den Daumen ausstrecken. Mit einem langen gelben Faden verbindet Gabi Lingenauber immer nach einander die Daumen der Kinder, um zu zeigen, welche Wege die Informationen gehen, wenn man sich etwas merken möchte, zum Beispiel, wenn die Schüler ein Gedicht auswendig lernen – die Klasse als Großhirn, jeder einzelne Schüler als Nervenzelle. „Es war cool zu sehen, dass man für Sachen, die man einfach so macht, so viele Nervenzellen braucht“, sagt Anna nach der Übung.

Patenschaft vom Lions Clubs Arnsberg-Sundern

Schon seit einigen Jahren findet „Klasse2000“ an der Bodelschwinghschule statt. Seitdem der Lions Club Arnsberg-Sundern die Patenschaft für Klassen übernommen hat, sei es beständig im Schulprogramm, sagt Klassenlehrerin Zöllner. Die Stunden, die seit diesem Schuljahr von Gabi Lingenauber gestaltet werden, dienen als „Initialstunden“. Die Inhalte werden in der Folge beispielsweise im Sachunterricht oder im Sport weiter behandelt. „Klasse2000“ stellt sowohl Schülern als auch Lehrern Material dafür zur Verfügung.

„Es geht nicht darum, den moralischen Zeigefinger zu heben“, sagt Lingenauber. Stattdessen sollten die Kinder Spaß haben, etwas für ihre Gesundheit zu tun. Und Spaß macht es nicht mit der blanken Theorie, sondern mit spielerischen Übungen. Lingenauber beschließt die Stunde mit einem Rätsel – das kommt gut an.

Und nun noch einmal die Frage nach der Reihenfolge der Olympischen Ringe. Hannas Hand schießt empor: „Blau, Schwarz, Rot, Gelb und Grün“ – ist doch klar. „Ich hab’s einfach in meinem Kopf behalten,“ sagt sie. Ganz einfach also, nur vorher musste das Gehirn wachgerüttelt und die Nervenbahnen beansprucht werden.

Ann-Christin Fürbach